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Auszug - Energieversorgung in der Stadt Sehnde (Vortrag EVS/Avacon)
N. Heinrichs von der EVS erläutert anhand einer Präsentation die Entwicklung der Gas- und Strompreise. Bis Mitte 2022 kam Gas hauptsächlich aus Russland nach Deutschland. Der Wegfall russischen Gases wurde u. a. durch höhere Importe aus den Niederlanden, Norwegen und sonstigen Importeuren aufgefangen. Mit dem Import von LNG wurde im Dezember 2022 begonnen. LNG trägt nur zu einem geringen Teil an der Gasversorgung in Deutschland bei. Auch durch Gaseinsparungen konnte der Gasverbrauch reduziert werden und trug damit zur Sicherung der Gasversorgung bei. Aufgrund von Termingeschäften wirkt sich der höhere Preis bei Kunden der EVS zeitversetzt aus. Durch Beobachtung des Marktes wird versucht Gas möglichst preisgünstig einzukaufen. Gegenüber den durchschnittlichen Gaspreisen von 118,71 € im Jahr 2022 am Terminmarkt hat sich der durchschnittliche Gaspreis von Anfang 2023 mit 63,17 € fast halbiert.
Der Strompreis hat sich parallel zum Gaspreis verteuert. Der Strompreis ist an der teuersten Herstellungsform gekoppelt. Da zurzeit die Stromherstellung mit Gas am teuersten ist, ist der Strompreis vom Gaspreis abhängig. Hinzu kommt noch die Preisentwicklung bei CO2-Emissionszertifikanten für fossile Brennstoffe.
R. Baumgarten von der Avacon Netz GmbH erläutert anhand einer Präsentation die Versorgungssicherheit. Die Avacon Netz GmbH ist auch für die Netze der Gas- und Stromversorgung im Stadtgebiet von Sehnde zuständig. Bei der Stromversorgung ist die Avacon Netz GmbH im Stadtgebiet von Sehnde für die 110-kv-Leitungen zuständig. Für die Höchstspannungsleitungen 380-kv-Leitungen ist im Raum Sehnde die TenneT zuständig. Die Netzleitwarte der Avacon ist rund um die Uhr im Einsatz und überwacht und steuert u. a. die Strom- und Gasversorgung im Netzgebiet und regelt das Störmanagement sowie die Einspeisung zum Engpassmanagement.
Die Avacon verfügt über eine zweite Netzleitwarte als Redundanz bei einer Störung der ersten Netzleitwarte. In der Regel dienen diese zusätzlichen Ressourcen zur Erhöhung der Ausfall-, Funktions- und Betriebssicherheit.
Ein Blackout ist ein flächendeckender Ausfall der Stromversorgung über einen oder mehrere Tage. Es wird zurzeit von keinen flächendeckenden und langhaltenden Lastabschaltungen ausgegangen. Ein Netzstresstest kam zu dem Ergebnis, dass stundenweise krisenhafte Situationen im Stromsystem im Winter 2022/23 bisher nicht vorkamen, aktuell aber nicht vollständig ausgeschlossen werden können. Daher kann es in besonders kritischen Fällen zu punktuellen und stundenweisen Lastabschaltungen kommen.
Im Avacon Gasnetz liegen unterschiedliche Gasqualitäten vor, das H-Gas und das L-Gas. Seit dem 23. Juni 2022 gilt die Alarmstufe des Notfallplans. Die Bundesnetzagentur beobachtet die Lage und steht im Kontakt zu den Netzbetreibern. Zurzeit ist die Gasversorgung in Deutschland ist gewährleistet. Es ist unwahrscheinlich, dass es in diesem Winter noch zu einer Gasmangellage kommt. Es bleibt die Vorbereitung auf den Winter 2023/2024. Damit es nicht zu einer Gasmangellage im nächsten Winterkommt ist ein sparsamer Gasverbrauch wichtig. Zurzeit liegt der Gesamtspeicherstand in Deutschland rd. 66 %. Auch wenn der Gasverbrauch aufgrund der Temperaturen ansteigt, ist die Gasversorgung nach jetzigen Stand gesichert. Die Großhandelspreise sind in den letzten Wochen zwar gesunken, Unternehmen und private Haushalte müssen sich aber weiterhin auf schwankende Preise und ein höheres Preisniveau einstellen.
Der Vortrag zur Strom- und Gasversorgung wird zu Kenntnis genommen.
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