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Vorlage - 2015/0131
Beschlussvorschlag:Der Ortsrat Bilm beschließt: Der Spielplatz Tegtkamp soll 2020 aufgeben werden.
Sachverhalt:Ausgangslage und Zielsetzung
Mit Beginn der Spielplatzuntersuchung in 2014 waren 52 Spielplätze in der Stadt Sehnde mit einer Gesamtfläche von rund 48.270 m² registriert. Es war die Zielsetzung, auf der Grundlage einer angemessenen Spielflächenbedarfsplanung die einzelnen Spielplätze bezüglich folgender Kriterien zu betrachten und zu bewerten: die Ausstattung, Alter und Zustand der Geräte, Flächengröße der Spielplätze, die Einbindung in die Umgebung. Daraus resultieren die Kennzahlen der einzelnen Spielplätze. Zum anderen sollte mit der Analyse gleichzeitig ein Konzept erstellt werden, bei der ein möglicher Rückbau von Spielplätzen vorgeschlagen wird. Statt alle noch bestehenden Spielplätze zu erhalten und gleichmäßig zu erneuern, zielt das Konzept darauf ab, einige Spielplätze aufzugeben und weniger Plätze in der Summe dafür nachhaltig aufzuwerten. Das Leitziel der Spielflächenanalyse ist: „Mehr Qualität statt Quantität!“
Vorab Hinweise dazu, wie einige Abläufe bei Reparaturen generell geregelt werden.
Ersatzgeräte/ Ersatzteile In den letzten 15 Jahren wurden Spielgeräte bzw. Ersatzgeräte von hochwertiger und nachhaltiger Qualität beschafft. Etwa Mitte der 90iger Jahre wurden alte Metallgeräte abgebaut und dem Trend folgend durch Holzspielgeräte ersetzt. In den vergangenen 10 Jahren wurden abgängige Holzschaukeln generell durch langlebigere Metallschaukeln ersetzt. Besonders die Querbalken von Schaukeln sind dem Verrottungsprozess ausgesetzt und müssen häufig ausgetauscht werden. Beim Einkauf der Spielgeräte haben Metallgeräte den Vorrang vor massiven Holzspielgeräten. Kommen trotzdem hölzerne Spielgeräte in Betracht, werden z.B. Pfostenschuhe eingebaut, die dem Verrottungsprozess im Boden vorbeugen.
Bänke/ Sandkästen Damit der Erhalt der Bänke auf den Spielplätzen vereinfacht wird, und der aufwändige Austausch von maroden Holzbohlen oder das jährliche Streichen der Bänke entfallen kann, wurden auf den meisten Spielplätzen bereits die Holzbohlen gegen Kunststoff-Recyclingbohlen ausgetauscht. Ebenso wurden abgängige Sandkästen aus Holzschwellen und Holzpalisaden abgebaut und durch langlebigere Einfassungen aus Kunststoff-Recyclingbohlen ersetzt. Nachfolgend werden die Ausstattung und die Resultate der o. g. Auswertung für die einzelnen Spielplätze beschrieben. Es folgt ein Beschlussvorschlag für den Spielplatz, der aufgegeben werden soll. Als Anhang wird der Sachstandsbericht des Spielplatzkonzeptes angefügt.
Spielplatz Fasanengarten - Flächengröße 557m² Der Spielplatz wurde 2004 mit der Bebauung des Neubaugebietes Fasanengarten angelegt und mit Spielgeräten aus massiven Robinienholzstämmen ausgestattet, die dem Platz einen urigen Charakter verleihen. Zwei zusätzliche Geräte kamen 2005 und 2009 dazu. Aufgrund des dreieckigen Zuschnittes des Spielplatzes bleibt nur eine kleine Freifläche zum freien Spielen übrig. Damit ist der Platz eher für jüngere Kinder und ruhigere Spiele geeignet. Die 10 jährige Abschreibungszeit für die Robinienholz-Spielgeräte ist 2014 erfüllt. Der Zustand nach 10 Jahren Standzeit lässt den Schluss zu, dass diese auch die nächsten 5-10 Jahre ohne größere Ausfälle überdauern werden. Der kleine Platz liegt am Südostrand von Bilm, am Rande der Neubausiedlung. Daran schließt sich im Osten eine Ausgleichsfläche mit kleiner Obstwiese an, im Süden ein asphaltierter Wirtschaftsweg und Ackerflächen.
Spielplatz Reuteranger- Flächengröße 705m² Die Wippe und die drei Bänke stammen aus den 80er Jahren. Aufgewertet wurde der Spielplatz 1992 durch eine Kletterkombination mit farblich markanten Platten. 2012/ 2013 wurden sämtliche Platten an der Kletterkombination ausgetauscht, die 2022/2023 abgeschrieben sind. 2006 und 2008 wurden zwei Holzgeräte durch Geräte aus dauerhafteren Materialien ersetzt. 2009 konnte von einer Spende der Firma Holcim ein besonderes Balanciergerät angeschafft werden, die „Wellenmaschine“. Der Spielplatz Reuteranger liegt am Südrand von Bilm. Der Platz ist neben dem alten Schulgebäude von jeher ein Aufenthaltsort für Kinder. Er grenzt an die Eissportfläche und die alte Schule an, sowie an die etwa 1.000m² große Festwiese von Bilm. Neben der Festwiese ist ein großer asphaltierter Platz, auf dem die Kinder mit Kleinkinderfahrzeugen, Kettcars, Fahrrädern und Skateboards fahren können. Somit steht außer dem eigentlichen Spielplatz weiterer Platz zur Verfügung. Hier können jüngere und ältere Kinder spielen.
Spielplatz Tegtkamp- Flächengröße 461m² 1998 wurde der Spielplatz Tegtkamp angelegt. 2008 waren die Geräte abgeschrieben. Zur Ausstattung gehören verschiedene Objekte. 2009 kam durch die Holcim-Spende eine Haifisch-Delphin-Wippe hinzu. Die hölzerne Schaukel hat 2013 einen Ersatzpfosten erhalten. Der kleinere Spielplatz liegt an der Westseite von Bilm, am Ende der Sackgasse „Tegtkamp“. Der Platz mündet an der Westseite in eine Ausgleichsfläche mit Obstbäumen. Vom Einzugsbereich her deckt der Spielplatz den nordwestlichen Teil von Bilm ab. Auf dem gekennzeichneten Spielplatz gibt es nur eine kleinere Freifläche, in der Sackgasse und auf der angrenzenden Wiesenfläche ist genügend Freiraum z. B. für Ballspiele, Kettcarfahren usw. Der Platz eignet sich für jüngere und ältere Kinder.
Bewertung der Bilmer Spielplätze Der Spielplatz Fasanengarten erhielt die Gesamtpunktzahl 9, Reuteranger 9,1 und Tegtkamp ebenfalls 9, sie erhielten annähernd gleiche Bewertungen. Es wird vorgeschlagen, den Spielplatz Tegtkamp aufzugeben.
Für die Ortschaft Bilm sollten zwei qualitativ gut ausgestattete Spielplätze auskömmlich sein. Anhand der Grafik „Bestand“ wird deutlich, dass sich die Einzugsbereiche der drei Spielplätze stark überschneiden, sodass sich einer der drei Spielplätze erübrigt. In der Grafik „Vorschlag 1“ wird der Spielplatz Reuteranger zur Aufgabe vorgeschlagen, da sich die beiden Einzugsbereiche von Spielplatz Fasanengarten und Spielplatz Tegtkamp überschneiden. Der Spielplatz Reuteranger könnte somit aufgelöst werden. Andererseits bietet der Spielplatz Reuteranger viel mehr Freiraum durch die angrenzenden freien Flächen. Er liegt zwar nicht in der Ortsmitte, bietet dafür jedoch mehr Platz als der kleinere Spielplatz Tegtkamp. In der Grafik „Vorschlag 2“ wird der Spielplatz Tegtkamp zur Aufgabe vorgeschlagen. Für die Grundausstattung von 1998 könnte in den kommenden 5 (-10) Jahren eine Sanierung anstehen. Der Spielplatz Tegtkamp ist 244m² kleiner als der Spielplatz Reuteranger und bietet insgesamt weniger Spielqualität.
Spielplatz Tegtkamp Vergleichende Betrachtung Aufwand/ BBH: Differenz/Ersparnis Unterhaltung als Spielplatz: 3.481,66 €/a Unterhaltung als Grünfläche: 317,27 €/a 3.164,39 €/a (Rasen mit Gehölzen)
Beispiel Veräußerung (mögliche Erträge, abzügl. Buchwert) 461m² x 105,-€ (Bodenrichtwert) = 48.405,00 € - 8.342,57 € = 40,062,43 € (außerordent- licher Ertrag)
Spielplatz Reuteranger Vergleichende Betrachtung Aufwand/ BBH: Differenz/Ersparnis Unterhaltung als Spielplatz: 3.029,94 €/a Unterhaltung als Grünfläche: 795,30 €/a 2.234,64 €/a (Rasen mit randlichen Gehölzen)
Beispiel Veräußerung (mögliche Erträge, abzügl. Buchwert) 705m² x 105,-€ (Bodenrichtwert) = 74.025,00€ - 12.873,70€ = 61.151,30€ (außerordent- licher Ertrag)
Finanzielle Auswirkungen:
Anlage/n:
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