a)      Der Fachausschuss Schule, Sport, Kultur, Soziales empfiehlt den Beschluss zu c) zu fassen

b)      Der Verwaltungsausschuss empfiehlt den Beschluss zu c) zu fassen

c)      Der Rat fasst folgenden Beschluss:

1)      Die Verwaltung wird beauftragt, Planungen für eine „Vier-Feld-Turnhalle“ entsprechend der Bauausführung der am 27.10.2017 in Schwarmstedt besichtigten Turnhalle und zeitgleich Planungen für eine „Zwei-Feld-Turnhalle“ als Ersatz für das Objekt Feldstraße I aufzunehmen. Planung und Ausschreibung sollen in einem Verfahren erfolgen.

2)      Grundlage für die weitere Planung der KGS-Erweiterung ist das Raumprogramm unter Ziffer 2).

Mit Schreiben vom 06.11.2017 hat die Gruppe SPD-Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Sehnde beantragt, dass der Rat der Stadt Sehnde in seiner Sitzung am 14.12.2017 folgenden Beschluss fassen möge:

1)      Die Verwaltung wird beauftragt, Planungen für eine „Vier-Feld-Turnhalle“ entsprechend der Bauausführung der am 27.10.2017 in Schwarmstedt besichtigten Turnhalle aufzunehmen

2)      Parallel hierzu ist aufgrund des inzwischen eingetretenen Zeitablaufs eine Überprüfung des Raumkonzepts für den Erweiterungsbau der KGS Sehnde zur Umsetzung der Baumaßnahme auf der Fläche vorzunehmen, auf der früher die Turnhalle Waldstraße gestanden hat.

Der Verwaltungsausschuss hat den Antrag in seiner Sitzung vom 20.11.2017 gemäß § 6 Absatz 2 der Geschäftsordnung zur weiteren Beratung in den Fachausschuss 2 verwiesen.

Zu 1) Ersatzbau Turnhalle

Ausgangslage:

Die abgebrannte Sporthalle Waldstraße bestand aus einer Dreifeldhalle und einem Turnschlauch, demnach 4 Nutzungseinheiten. Um den Schulsport der KGS Sehnde in der jetzigen Form des Curriculum Sport durchführen zu können, war die vorhandene Anzahl der Funktionseinheiten ausreichend und notwendig und sind daher zu ersetzen.

Daneben steht eine grundlegende Sanierung der Sporthalle Feldstraße I an, die aufgrund des Turnhallenbrandes im Juni 2016 zunächst zurückgestellt wurde. Der Sanierungsaufwand wurde zuletzt mit rund 1,7 Mio. € geschätzt. Bis zum Jahr 2022 würden sich diese Kosten auf rund 2,2 Mio. € netto erhöhen. Eine Sanierung zum jetzigen Zeitpunkt kommt aufgrund der begrenzten Hallenkapazitäten nicht in Frage und könnte frühestens nach Fertigstellung des Neubaus beginnen.

Derzeit werden nur zwingend notwendige Unterhaltungsarbeiten durchgeführt, damit die Nutzung der Halle gewährleistet bleibt.

Neben dem Ersatzbau für die abgebrannte Halle, ist  daher auch über die weitere Vorgehensweise bezüglich der sanierungsbedürftigen Turnhalle Feldstraße 1 zu entscheiden.

Der Rat der Stadt Sehnde hat in seiner Sitzung vom 09.02.2017 beschlossen, für den Ersatz der abgebrannten Sporthalle „Waldstraße“ und die Erweiterung der KGS die Variante 2 c der vorgelegten Matrix als Standort festzulegen. Die Variante 2 c sieht den Bau einer Dreifeldhalle und den Ersatzbau der Turnhalle „Feldstraße I“ am Trendelkamp in 2 Bauabschnitten vor. Die hierfür entstehenden Kosten sind incl. der KGS-Erweiterung auf 17-17,5 Mio. € ermittelt worden.

Im Haushalt sind derzeit für die Turnhalle folgende Haushaltsansätze vorgesehen:

2018 (2,3 Mio. €), Verpflichtungsermächtigung von 9,5 Mio. € für 2019 (3 Mio. €) 2020 (3,5 Mio. €) und 2021 (3 Mio. €).

Für die KGS Erweiterung stehen 2018 ff insgesamt 4,8 Mio. € im Haushaltsentwurf.

Einbindung der Vereine und der Schule:

Bei den bisherigen Überlegungen zum Ersatz der Turnhalle Waldstraße wurden sowohl der Sportring der Stadt Sehnde als auch die KGS Sehnde eingebunden. So fand am 27.10. eine Besichtigung von zwei unterschiedlichen Hallen statt: Vierfeldhalle an der KGS Schwarmstedt und 2 Dreifeldhallen an der IGS Mühlenberg.

Im Nachgang zu der Bereisung sind die Eindrücke und die künftigen Anforderungen in einem Treffen mit KGS und Sportring am 15.11. zusammengetragen worden. Zentrale Aussagen daraus sind:

• Der Bau einer Vierfeldhalle wird wegen der besseren Nutzungsmöglichkeiten dem Bau einer Dreifeldhalle vorgezogen.
• Entgegen der Ausführung in Schwarmstedt sollte ein zweiter Gang für Straßenschuhe vorgesehen werden.
• Die Umkleidekabinen sollten vergrößert und mit 6 Duschen ausgestattet werden.
• Ein erneuter Einschnitt bei den Hallenkapazitäten durch die Sanierung der Halle Feldstraße I wird sowohl für Vereine als auch Schule als problematisch erachtet.
• Wünschenswert wäre ein „Gymnastikraum“ um Kleingruppen (Yoga, Tanzen, Gymnastik etc.) aus der Nutzung der Hallen und anderer Räumlichkeiten  herauslösen zu können.

Von den reinen Kosten betrachtet ist der Bau einer Vierfeldhalle mit anschließender Sanierung der alten Halle Feldstraße I (Baujahr 1972) die günstigste Variante (ca. 11,37 Mio. €). Allerdings sind die Sanierungskosten vollständig im Aufwand abzubilden, während ein Neubau beider Hallen (ca. 12,71 Mio. €) lediglich in Höhe der Abschreibungen in den Ergebnishaushalt eingeht. Ferner würde die Sanierung erneut den zeitlichen Verlust von 2 Hallenteilen bedeuten. Untersucht wurde auch der Bau von 2 Dreifeldhallen (ca. 13,24 Mio. €). Wegen der besseren Nutzungsmöglichkeiten wird jedoch seitens der Schule und der Vereine die Lösung „4 +2“ bevorzugt. Die Verwaltung verspricht sich durch den Neubau auch eine Einsparung bei den laufenden Bewirtschaftungskosten. In welcher Höhe lässt sich derzeit noch nicht abschätzen.

Es wird daher vorgeschlagen, die abgebrannte Turnhalle durch eine Vierfeldhalle zu ersetzen. Gleichzeitig soll der Bau einer Zweifeldhalle mit ausgeschrieben werden.  Beide Baukörper sollen als eine Maßnahme geplant, ausgeschrieben und errichtet werden. Hierdurch können finanzielle und zeitliche Synergien gegenüber einem späteren 2. Bauabschnitt erzielt werden. Durch den Ratsbeschluss vom 09.02.2017 ist die Sanierung der alten Halle faktisch bereits abgelehnt worden. Bezüglich der Anzahl der neuen Hallenteile und der 2 Bauabschnitte sollte der Ratsbeschluss vom 09.02.2017 revidiert werden.

Nach Fertigstellung stünden dann am Trendelkamp wieder 6 Nutzungseinheiten zur Verfügung. Dies entspricht der Nutzungssituation vor dem Brand.

Nach Fertigstellung der Hallen ist dann die alte Halle Feldstraße I abzureißen. Über die Verwendung des Grundstücks (Parkplatz, Baufeldreserve, Verkauf ö.ä.) ist zu gegebener Zeit zu beraten.

Zu 2) Erweiterung der KGS

Der Rat der Stadt Sehnde hat in seiner Sitzung vom 03.03.2016 folgenden Beschluss gefaßt:

Das Raumprogramm wird in der Form des 2. Nachtrages der Vorlage 2015/320 beschlossen. Sollten durch Baumaßnahmen vorhandene Räume wegfallen, sind diese zu ersetzen. Es wird ein Baumanagement eingerichtet.

Die ebenfalls beschlossene Stellung von Bauvoranfragen hat sich zwischenzeitlich durch die geänderte Platzsituation nach dem Brand der Turnhalle Waldstraße erübrigt, da dies Gelände nun als Baufeld zur Verfügung steht. Die seinerzeit gestellten Bauvoranfragen werden in Kürze zurückgezogen. Der 2. Nachtrag der Vorlage 2015/320 sah folgende Räume vor:

• 13 allgemeine Unterrichtsräume à 64 m²
• 3 Musikräume à 80 m²
• 2 Differenzierungsräume à 20 m²
• 2 Lehrmittelsammlungen à 20 m²

Zusätzlich sind ein Sanitärbereich, ein Putzmittelraum und die für die Erschließung notwendigen Räumlichkeiten vorzusehen.

Durch den Brand der Turnhalle Waldstraße und die Sanierung des Brandschadens im O-Trakt hat sich in einigen Punkten erneut Anpassungsbedarf ergeben. So sind im O-Trakt durch das Brandschutzkonzept  2 Klassenräume langfristig aus der Nutzung zu nehmen, da die dort  befindlichen Fluchttreppen direkt zu erreichen sein müssen. Diese Klassenräume sind zu ersetzen. Es gibt eine zusätzliche Sozialarbeiterin an der KGS. Der Sozialarbeiter von ProBeruf ist adäquat unterzubringen, um das Berufswahl-SIEGEL „Schule mit vorbildlicher Berufsorientierung“ nicht zu gefährden. Bislang waren alle 3 Sozialarbeiter/Innen gemeinsam in einem Projektraum im Mensagebäude untergebracht. Ferner sind 2 Sporttheorieräume durch den Turnhallenbrand im Juni 2016 verloren gegangen, von denen einer in der neuen Halle und einer im KGS-Erweiterungsbau ersetzt werden soll. Außerdem sollte dringend ein Material-/Lagerraum für die Hausmeister eingerichtet werden, in dem sie ihre Maschinen und Geräte  unterbringen können, damit diese aus dem Heizungsraum entfernt werden.

Der jetzige Bedarf wurde mit der Schule erörtert und stellt sich wie folgt dar:

• 14 allgemeine Unterrichtsräume à 64 m²
• 2 Musikräume à min 60 m² (im Gegenzug können im Hauptgebäude wieder zwei Räume als Klassen- und Gruppenraum genutzt werden)
• 1 Musikraum à min 80 m² (für Orchesterunterricht)
• 1 Differenzierungsraum mit min 40 m²
• 2 Gruppen-/Materialräume mit min 30 m² (Aufbewahrung von Instrumenten und Übungsräume für Kleingruppen)
• 2 Lehrerstationen mit 30 m² (1 je Flur)
• 3 Büroräume à 15 m² für Sozialarbeiter (dadurch Freigabe des Projektraumes im Mensagebäude, der derzeit als Büro genutzt wird)
• 2 Sammlungsräume à 20 m²
• 1 Material- /Lagerraum für Hausmeister à 20 m²

Bezüglich des Sanitärbereiches, eines Putzmittelraumes und der für die Erschließung notwendigen Räumlichkeiten sind diese in dem notwendigen Umfang vorzusehen.

Es wird vorgeschlagen den Beschluss vom 03.03.2016 zu ergänzen, so dass die oben beschriebenen Räumlichkeiten an das zu beauftragende Planungsbüro weiter gegeben werden kann. Eine Überarbeitung der derzeit ermittelten Kosten von 5,8 Mio. € kann nach Auftragserteilung erfolgen.

Die europaweite Ausschreibung der Planungsleistungen wird in Kürze veröffentlicht werden. Der Zuschlag kann voraussichtlich Mitte März erteilt werden. 

Kostenzusammenstellung der Turnhallenvarianten

Sanierungskosten Feldstraße I