Diese Seite wird derzeit überarbeitet - weitere Updates folgen! (Stand: Dez/2024)
Ab 07. Januar 2025 können Sie Timo Rogge regelmäßig im Klimazentrum antreffen. Er berät Sie zu Fragen bezüglich energetischer Sanierung.
Lokale Kreisläufe, kurze Wege, Teilen statt Haben: Als Modellort für gelebten Klimaschutz soll das Klimazentrum Sehnde als Dachprojekt des GutKlima-Verbundvorhabens für die Sehnder KlimaNachbarschaft allen offen stehen.
Beim Klimazentrum handelt es sich um ein beispielhaftes Projekt, bei dem Kommune und Sehnder Bürgerschaft gemeinsam Klimaschutz und nachhaltige Dorfentwicklung voranbringen.
Ziele des Projekts
- Modellhafte Kreislaufwirtschaft
- Beteiligung aller interessierten Sehnder Bürger*innen
- Kurze Wege – das Auto stehen lassen
- Verortung und Verstetigung der Klimaschutz-Projekte
- Multifunktionale Nutzungen unter einem Dach
Hierfür wird eine im Eigentum der Stadt Sehnde befindliche Immobilie in Bolzum energetisch saniert und über die Bereitstellung vielfältiger Nutzungsmöglichkeiten eine Anlaufstelle für gelebten Klimaschutz im Alltag geschaffen.
Die energetische Sanierung der Klimazentrum-Immobilie wird am „lebenden Objekt“ durchgeführt und dokumentiert – sowohl Bürger*innen als auch das Handwerk werden aktiv bei der Sanierung des zukünftigen Klimazentrums einbezogen werden. So soll modellhaft aufgezeigt werden, dass eine energetische Sanierung auch bei einer älteren Bestandsimmobilie (wie sie viele Sehnder Einwohner*innen besitzen) in Richtung eines klimaneutralen Hauses erfolgen und wie genau eine solche Sanierung durchgeführt werden kann.
Mit der Eröffnung wird eine integrierte, praxisnahe Ökobilanz-Ausstellung Anreize geben und darüber informieren, welche Möglichkeiten es gibt, in einem Wohnhaus – und somit im Lebens-Alltag der Menschen– aktiven Klimaschutz zu betreiben.
Durch ein umfassendes Informationsangebot sollen Klimaschutz und Nachhaltigkeit dauerhaft im Bewusstsein der Bevölkerung verankert werden. So werden einfach umzusetzende Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, wie die Bewohner*innen ihr Bau-, Wohn-, Konsum-, Ernährungs- und Mobilitäts-Verhalten ändern können, um dauerhaft ihren Energie- und Ressourcenverbrauch sowie ihre THG-Emissionen zu reduzieren.
Inhaltliche Basis des Klimazentrums bilden Bürgerprojekte, die im Rahmen von Gutklima entstanden sind und nun einer Verortung bedürfen:
Im Klimazentrum ensteht eine Küche, bei der bis zu 10 Personen gleichzeitig gemeinsam kochen, backen und weiterveredeln können. Folgender Nutzungsbedarf ist vorgesehen:
- Angebot Mittagstisch
- Gemeinsames Kochen mit Senioren
- Gemeinsames Kochen mit Kindern
- Gemeinsame Selbstversorgung (Einwecken, Brot backen, etc.)
- Veredelung von Überhang-Produkten (DorfGarten, DorfLaden,…)
- Verköstigung bei Veranstaltungen der DorfHochschule
- Ehrenamtlich geführte DorfKneipe mit lokalen Getränken
- Nutzung für alle Vereine bei größeren Aktivitäten auf dem angrenzenden Marktplatz
Der Co-Working-Space im Klimazentrum wird Bürger*innen, die ansonsten teilweise weite Strecken zu ihrem Arbeitsplatz pendeln würden, tageweise die Möglichkeit geben, in einer professionellen Umgebung wohnortnah arbeiten zu können. Häufig wird ein Antrag auf ein oder zwei Tage Home-office bzw. Telearbeit in der Woche mit der Begründung durch den Arbeitgeber abgelehnt, dass zu Hause kein ausgestatteter Arbeitsplatz zur Verfügung stünde oder die Kosten für den Arbeitgeber zu hoch seien. Häufig haben auch die Arbeitnehmer*innen kein separates Büro zu Hause, welches sie ausweisen können.
Der Co-Working Space soll diese Hindernisse überwinden, so dass im Berufsalltag PKW-Fahrten vermieden werden können.
Co-Working bietet aber auch eine wohnortnache Alternative zum Homeoffice; die Nutzer profitieren von analogen Begegnungen mit Beschäftigten aus anderen Branchen und Tätigkeitsfeldern und können sich miteinander austauschen.
Die Arbeitsplätze können stunden- oder tageweise von Privatpersonen und Firmen zum mobilen Arbeiten genutzt werden. Auch Seminar- und Videoräume für größere Meetings stehen zur Verfügung.
Die Einrichtung bzw. Ausbau eines Reparatur-Cafés und einer Fahrradwerkstatt sollen den Bürger*innen ermöglichen, defekte Geräte oder Fahrräder zu reparieren – entweder eigenständig oder unter Anleitung von ehrenamtlichen Experten aus den Ortsteilen. Hierfür werden Räumlichkeiten geschaffen, die Werkstattcharakter haben sowie ein Unterstellen und Lagern von noch zu reparierenden Gegenständen möglich machen.
Mit der Elektro-Drehscheibe werden den Bürger*innen Anreize gegeben Elektro-Fahrzeuge auszuprobieren und auf das Auto zu verzichten. Insgesamt besteht die Möglichkeit, 3 Pedelecs, 2 Lastenfahrräder sowie 3 E-Vespas kostenfrei auszuleihen.
Die Erprobung der Ausleihe im Klimazentrum führt zu Erfahrungswerten, die in weiteren Förderanträgen aufgezeigt werden können, z.B. um eine flächendeckende Installation in allen Ortsteilen Sehndes zu erreichen.
Die DorfHochschule („von Bürger*innen für Bürger*innen) soll organisatorische und strukturelle Rahmenbedingungen schaffen, um Wissen und Erfahrungen erwerben, austauschen und weitergeben zu können. Solarstammtische, Einweck-Kurse, Biologisches Gärtnern, Nähkurse – alles, was klimaschonendes Verhalten fördert, wird im Veranstaltungsprogramm aufgeführt. Von Kurzvorträgen (Science Slam) bis hin zu Tagesworkshops ist alles möglich – Grundsatz ist, dass kein Honarar anfällt. Es sollen Anreize geschaffen werden, Bürger*innen zu eigenen Beiträgen zu motivieren, um so niedrigschwellige Angebote für die breite Bürgerschaft zu schaffen.
Der im März 2020 gegründete DorfVerein “Gutes Klima im Dorf” e.V. mit über 140 Mitgliedern aus Bolzum und Wehmingen hat sich laut Satzungszweck bereit erklärt, das Klimazentrum im laufenden Betrieb zu betreuen und als personelle Anlaufstelle zu dienen.
Die Stadt Sehnde mit ihrer neu geschaffenen Stelle des Klimaschutz-Managers, die Verbaucherzentrale und die Energieversorgung Sehnde können ihre Informationsangebote zu Klimaschutzthemen, insbesondere der Energieberatung, in das Klimazentrum einfließen lassen.
Praxisnahe Ausstellungselemente wie der Aufbau möglicher Gebäudedämmungen, der Betrieb eine Wärmepumpe oder Tipps zum klimafreundlichen Kochen runden das Angebot ab.
Und es ist noch Platz für weitere Ideen!
Projektpartner der Stadt:
DorfVerein „Gutes Klima im Dorf“ e.V. und Verbundpartnerinnen GutKlima