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grüne Kalihalde
Die begrünte Kalihalde – auch ein Alleinstellungsmerkmal für Sehnde!
Die Landschaft von Sehnde ist geprägt von den Kali-Abraumhalden der ehemaligen Bergwerke Friedrichshall (Stadtteil Sehnde) und Hugo (Stadtteil Ilten).
Weithin sichtbar zeugen sie von der Vergangenheit als Bergbauregion.
grüne Halde Friedrichshall
Von 1905 bis 1982 wurde im Kaliwerk Friedrichshall in Sehnde Kalirohsalz abgebaut. Der nicht verwertbare Anteil an Rückstandssalz wurde über Tage aufgehaldet. In den vielen Jahren entstand auf einer Grundfläche von ca. 30.000 m² eine Halde mit 19 Millionen Tonnen Rückstandsmaterial.
Um einen Eintrag von Salz in den Boden (z. B. über den Abfluss mit Regenwasser) zukünftig auszuschließen und um eine bessere Einbindung in das Landschaftsbild zu erreichen, wurde nach der Stilllegung des Produktionsbetriebes beschlossen, die Halde mit geeigneten Baustoffen abzudecken.
Es begann zunächst mit dem einfachen Abkippen des Aushubs, der im Rahmen der Erweiterung des Mittellandkanals anfiel. Im Jahr 1996 startete die Firma K+S Baustoffrecycling mit der Haldenabdeckung im Großversuch. Ein einmaliges Projekt der Renaturierung verbunden mit dem Betrieb einer Bauschuttaufbereitungsanlage. Auf den gelungen Großversuch folgte in den Jahren 2008 bis 2010 ein Planfeststellungsverfahren mit der Genehmigung der Gesamtabdeckung der Halde und dem Weiterbetrieb der Aufbereitungsanlage.
Boden und Baustoff wurden nach einem sehr genau definierten Verfahren in mehreren Schichten auf der Halde eingebaut. Es entstand eine Abdeckung, deren oberste Schicht dauerhaft begrünt wird. Die Behörden überwachten diesen mehrschichtigen Aufbau der Abdeckung. Welches Material aufgebracht werden durfte, war in der Genehmigung festgelegt, wurde regelmäßig und unabhängig überprüft und entspricht den strengen deutschen Umweltgesetzen.
Durch die terrassenförmige Abdeckung wuchs der Berg von seinen 29ha Ursprungsfläche zu einer Fläche von 42 ha an und weist zum Abschluss eine Höhe von 155 Meter über NN auf.
Nach mehr als 25 Jahren ist das Projekt Haldenabdeckung im Jahr 2022 abgeschlossen und das Ergebnis der Renaturierung ist deutlich zu erkennen. Im Sommer ist der Berg grün, Fauna und Flora erobern sich die Natur. In den von K+S Baustoffrecycling angelegten Flächen weiden Schafe, Kindergärten und Konfirmandengruppen besuchen die Pflanzwälder und übernehmen Patenschaften. Seit jeher war der Berg Sehnsuchtsort. Besteigungen erfreuen sich stets größter Beliebtheit und das Bergfest wurde zu einer echten Erfolgsgeschichte. Die Möglichkeit der Bergbesteigung, die einmalige Festfläche und die besondere Aussicht locken zu den Bergfesten mittlerweile tausende Besucher*innen auf den Kalimandscharo.
2004 2006 2009 2013 2016 2022 – diese Zahlenreihe ergibt nur für die Sehnder*innen einen Sinn. Es sind die Jahre in denen bereits Bergfeste gefeiert wurden und kaum eine andere Veranstaltung wird in Sehnde so sehnsüchtig erwartet, wie das Fest auf der begrünten Kalihalde.
Auch die zukünftige Nutzung des Berges als Festfläche für regelmäßig stattfindende Bergfeste ist erklärtes Ziel der Firma K+S und der Stadtverwaltung Sehnde.
Bereits heute ist der grüne Berg als Alleinstellungsmerkmal ein verbindendes Element für alle Sehnder Ortsteile und hat sich zum Zeichen einer gemeinsamen Identifikation entwickelt. Das folgt zum einen aus der Geschichte als Bergarbeiterregion und zum anderen aus der einzigartigen Optik und der Möglichkeit der naturnahen Nutzung.
Informationen zum Bergfest, einen Bergfest-Film und einen Film über die Renaturierung von K+S finden Sie nachfolgend: