Der Rat der Stadt Sehnde fordert die Regionsversammlung und den Regionspräsidenten auf,
an der Zwei-Standortlösung (Lehrte und Burgwedel) für das Klinikum im Nordosten Hannovers
festzuhalten und entsprechende Aktivitäten fortzusetzen.
Die Geschäftsführung des Klinikums Region Hannover hat ein tragfähiges medizinisches
Konzept erarbeitet, in dem dem Standort Lehrte eine Schwerpunktaufgabe bei der
Altersmedizin (Geriatrie) zukommt. Zusammen mit der Inneren Medizin und der Chirurgie
wird so eine nachhaltige und wohnortnahe Medizin und Pflege für ein Einzugsgebiet von ca.
120.000 Einwohnerinnen und Einwohnern sichergestellt. Das Konzept ist im Einklang mit
den Rahmenempfehlungen zur Weiterentwicklung der geriatrischen Angebotsstrukturen in
Niedersachsen (DS 17/1389). Insofern fällt es schwer, die ablehnende Haltung des
Krankenhausplanungsausschusses des Landes Niedersachsen nachzuvollziehen.
Der Rat der Stadt Sehnde fordert die Klinikum Region Hannover GmbH und die Region
Hannover auf, die Gespräche mit dem Sozialministerium mit dem Ziel fortzusetzen, die
Weiterentwicklung des Klinikums Lehrte und den Neubau des Klinikums Burgwedel zu
erreichen. Der Rat erwartet, dass die Region Hannover die Zukunft des Standorts Lehrte
nicht an finanziellen Erwägungen scheitern lässt, sondern im Sinne der Bürgerinnen und
Bürger ihrer Verantwortung als Träger der medizinischen Versorgung direkt "vor Ort"
weiterhin gerecht wird.
Es besteht dringender Handlungsbedarf und Zeitdruck. Ein weiteres Verstreichen von
Jahren, wie der Aufschub für den Neubau in Burgwedel vor 10 Jahren ist nicht hinnehmbar
und gefährdet letztendlich beide Standorte. Ohne gesicherte Finanzierung und eine
Entscheidung sind geplanten Maßnahmen nicht durchzuführen.
Wir erwarten von der Geschäftsführung der Klinikum Region Hannover GmbH die
Sicherstellung der medizinischen Versorgung in den Krankenhäusern Lehrte und
Großburgwedel, sowohl im Bereich der personellen, als auch der materiellen Ausstattung in
allen vorhandenen Abteilungen, in vollem Umfang bis ein tragfähiges Konzept offiziell
beschlossen ist.
Wir sind verwundert über die Entscheidung des Landes, den Förderantrag des Klinikums für
einen Neubau in Großburgwedel und einen Erweiterungsbau in Lehrte abzulehnen. Wir
erwarten vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, dass es sich seiner
Verantwortung für das Klinikum Region Hannover nicht entzieht, sondern das Ziel der
geplanten Schwerpunktversorgung zur Zukunftssicherung der Standorte in Großburgwedel
und Lehrte unterstützt
Der Erhalt des Krankenhausstandortes Lehrte - auch und insbesondere für die
Notfallmedizin - ist für die Sehnder Bevölkerung von hohem Interesse. Kurze Wege und gute
Erreichbarkeit, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, gewährleisten eine hohe Akzeptanz.
Die Absicht, den Standort zu schließen, stößt in der Bevölkerung und den kommunalen
Vertretungen auf großes Unverständnis.